Montag, 11.08.2014
Da es gestern so heiß war, beschließen wir heute schon um 7 Uhr loszulaufen.
Unser Zimmer ist klasse und die Dusche die Beste, die wir bisher gehabt haben.
Auch die Lage unseres Zimmers ist sehr gut, wir können sehen, wer auf dem Camino läuft.
Um so erstaunter sind wir, als wir um 5 Uhr morgens das Klackern von Wanderstöcken hören.
Die ersten Pilger sind mit Stirnlampe unterwegs.
Blick aus dem Zimmer vor unserem Start, es ist Vollmond.

Im Hotel gibt es kein Frühstück, aber die Bar hat schon seit 6 Uhr auf.
Dies ist dann auch gleich die erste Anlaufstelle aller Pilger.

Langsam erwacht auch die Sonne.

Wir wollen heute ein paar Kilometer mehr laufen.
Da ist dieser frühe Start von großem Vorteil.
Am Horizont hohe Berge

Gegen 7:30 Uhr wird es dann langsam hell.
Heute ist der Himmel bewölkt, geniale Wetterbedingungen zum Wandern.

Am Wegrand sehen wir immer mal wieder von Pilgern zu kleinen Türmen aufgesetzte Steine.

Seit gestern laufen wir gemeinsam mit Nadine. Sie kommt aus Frankreich und ist in Le Luy en Velay gestartet.
Auch sie will bis Santiago gehen.

In Viana, dem nächsten größeren Ort.

Assunta kommt an einem geöffneten Trekkingladen vorbei und entdeckt Keen Sandalen, die hinten geschlossen sind.
Unser Weg ist sehr steinig, so dass oft kleine und auch etwas größere Steine hinten in die Sandalen springen.
Das könnte eine Lösung sein.
Probiert, gekauft.
Mit noch ein paar Schuhen mehr wird der Rucksack zu schwer.
Was kann weg um den eh schon 13 kg schweren Rucksack zu erleichtern?
Die Post ist gleich in der nächsten Straße und der Schuhkarton ideal zum Versenden geeignet.
Schwere Entscheidung, aber Assunta schickt ihre neuen Wanderschuhe und noch ein paar kleinere Dinge postlagernd nach Santiago.
Nach Hause hätte das nun 2 kg schwere Päckchen 30€ gekostet. Nach Santiago kostet es 5€ und kann dort innerhalb eines Monats nach Ankunft abgeholt werden.
Jetzt hat Assunta nur noch Sandalen, wir hoffen das Wetter ist die nächsten 4 Wochen immer gut.
Wir gehen weiter und kommen bei Maria vorbei. Sie ist die Tochter von Dona Felisa, die hier unter dem Feigenbaum jahrelang ihren Dienst tat und Pilgern einen Stempel und Getränke gab. Maria führt die Tradition fort, an ihr sollte man nicht unbeachtet vorbei gehen.

Wir kommen nach Logrono. Sie hat 124 000 Einwohnern und ist die Hauptstadt der Region Rioja.
Die Kirchen in Spanien haben sehr schöne Deckengewölbe.

Pausenzeit.
Es ist schön, ein paar Tage als kleine Gruppe zu laufen.
Nadine und auch Frank sind ebenfalls schon lange unterwegs. Sie laufen in unserem Rhythmus und auch gerne etwas längere Etappen.

Sonnenschutz für Blumen

Unser Weg heute, wie auch gestern verläuft überwiegend auf Schotterpisten. Die vielen losen Steine auf dem ausgetrockneten Boden stauen uns komplett ein und beanspruchen unsere Schuhe sehr.
Rüdiger Schuhe sind schon ganz weiß.

Frank, der Pfarrer aus Holland läuft mit Rüdiger. Es wird diskutiert und philosophiert. Auch hierfür ist der Weg ideal geeignet.

Nach 33 km erreichen wir Navarrete.
In einer Bar machen wir Pause.
Die Männer spielen hier ganz angeregt Karten.

Frank hat für heute genug, und bleibt hier in Navarrete.
Das ist Anlass genug einen Abschieds Cocktail zu trinken.

Wir laufen anschließend noch 7 km und erreichen um 19:30 Uhr nach 39 km Ventosa unser Etappenziel.